Das “Institut Notre Dame de la Médaille Miraculeuse” (INDMM) in Cap Haitien/Haiti besteht aus einer Schule und mehreren Gebäuden für (Waisen-) Kinder, Küche, Wäscherei, Unterbringungsmöglichkeiten für die Leitung, Personal etc.. Viele der bestehenden Gebäude sind in einem maroden Zustand. Im Jahr 2012 bat der deutsche Verein “Action Five e. V.”, vertreten durch Marie-Josée Franz, Architekten über Grenzen um Unterstützung für den Entwurf von drei Gebäuden für die Kinder. Nachdem der Entwurf von dem Vereinsmitglied Anke Reichert favorisiert und ausgearbeitet wurde, gab es u. a. eine Kostenschätzung und der Fördermittelantrag wurde bei dem öffentlichen Geldgeber eingereicht.
Nach einer langen Wartezeit, meldete sich action five e. V. im Sommer 2015 und berichtete davon, dass mittlerweile Fördergelder vom BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit) bewilligt worden waren. Um die Planung voranzutreiben gab es einige Treffen von ehemals am Projekt beteiligten Mitgliedern, um die Vorgehensweise und Umsetzungsmöglichkeiten auszuarbeiten. Beteiligt war auch wieder der Ingenieur Knut Herdemerten (Mitglied des “SES – Senior Experten Service”). Durch eine vorangegangene Zusammenarbeit mit Marie-Josée Franz und mit dem INDMM in Cap Haitien, ist er mit den Gegebenheiten bzw. Gewohnheiten vor Ort bestens vertraut. Von Architekten über Grenzen mit im Team sind federführend und in regelmäßigem Kontakt mit den Partnern Anke Reichert und Hanka Griebenow. Sie werden unterstützt von Wolfgang Miethke und Thomas Schinkel.
Anke Reichert reiste zusammen mit Marie-Josée im Oktober 2015 nach Haiti um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen und Projektbeteiligte kennenzulernen bzw. zu finden. Dort machte sie Bekanntschaft mit einem Kollegen von ASF-France und durch diesen wiederum mit der Organisation Entrepreneur du Monde (EDM). Diese NRO war zu dem Zeitpunkt u. a. in Haiti tätig und beschäftigte sich in erster Linie mit dem (traditionellen) Holzbau. EDM machte Action Five e. V. ein Angebot die Ausführungsplanung zu übernehmen, einen Bauleiter zu stellen, der die Arbeiten des Bauunternehmers überwacht, sowie in dem Zuge die Unterrichtung von lokalen Handwerkern im traditionellen Holzbau. Die letzten zwei Punkte waren ausschlaggebend, weshalb wir Action Five e. V. die Annahme des Angebotes nahe gelegt haben. Während die Planung voran schritt, ereilte uns im Frühjahr 2016 die Nachricht, dass EDM seine Tätigkeiten in Haiti zum Juli beenden und das Büro in Port-au-Prince schließen würde. Action five e. V. wurden mehrere vertraute lokale Ingenieure vorgeschlagen, die die übergeordnete Bauüberwachung übernehmen könnten.
Nachdem das Vereinsmitglied Wolfgang Miethke zusammen mit einem Kollegen die Statik für die drei neuen Gebäude erstellte, wurde Mitte September mit den Bauarbeiten begonnen. Vorab und zum Teil parallel zum Bau der Gebäude leisten Mitglieder von der Organisation “Aqua Nostra” vor Ort ganze Arbeit. Sie sind damit beauftragt die bestehende Entwässerung des Grundstückes, sowie die Frischwasserzufuhr und die Abwasserleitungen der bestehenden Gebäude zu erneuern. Ebenso ist die Organisation “Technik ohne Grenzen” in das Projekt involviert. Nicht nur die Planung der neu zu installierenden Photovoltaikanlage, sondern auch die Elektroplanung der neuen Gebäude haben sie sich zur Aufgabe gemacht.
Knut Herdemerten verschaffte sich vor zum Baubeginn einen Überblick über die Arbeiten vor Ort. Marie-Josée ist zur Zeit noch in Cap Haitien und versorgt uns mit Bildern und Informationen. Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Organisationen und den unterschiedlichsten Projektbeteiligten ist sehr wertvoll. Über den weiteren Verlauf werden wir berichten.
Action five benötigt noch eine TGA-Planung für dieses Projekt. Wer hier Kenntnisse hat und Interesse sich einzubringen darf sich gerne melden!
Verfasserin: Hanka Griebenow, Stuttgart, November 2016