Wie berichtet wurde 2015 die Berufsschule für Brunnenbauer in Kikwit gemeinsam mit dem lokalen Partner der Diözese Kikwit und mit Fördermitteln des BMZ errichtet (siehe dazu Bericht). Nach Erteilung der staatlichen Zulassung für den Schulbetrieb konnte am 5. September diesen Jahres der 1. Kurs zur Ausbildung von Brunnenbauern in der neuen Schule beginnen. In einem 3-monatigen Kurs wurden den Teilnehmern zunächst die Grundlagen in der Theorie vermittelt. Das Ausbildungsangebot umfasst neben technischen und kaufmännische auch soziale, sprachliche und ethische Fächer wie: Wasserbau, Geologische Prospektion, Bohrmethoden, Materialien und Ausrüstung, Hygiene, Französisch, Sozial- und Umweltkunde und Religion. Letztere Fächer beruhen auf staatlichen Vorgaben und der Tatsache, dass es sich um eine kirchliche Einrichtung handelt. Insgesamt 315 Stunden wurden abgehalten. Den Hauptteil der Kosten mussten die Kursteilnehmer selbst aufbringen. Ein Fehlbetrag von 625 $ kann über verfügbare projektbezogene Spendenmittel gedeckt werden. Am 5. Dezember konnte der Kurs abgeschlossen werden. Ein weiterer Kurs soll im Januar beginnen. Die Kursgebühren stellen für viele eine erhebliche Belastung und sogar eine Hürde dar. Viele Haushalte verfügen über keine oder keine ausreichenden Geldeinkommen. Deshalb werden verschiedene Finanzierungsmodelle erwogen, um gerade denen, die am Bedürftigsten sind eine Ausbildung zu ermöglichen.
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Der Verwendungsnachweis für das Projekt wurde im Juni diesen Jahres eingereicht und erfolgreich abgeschlossen, so dass an eine Weiterführung des Projektes gedacht werden kann. Zu diesem Zweck wurde eine Projektvoranmeldung für einen 2. Projektabschnitt im Rahmen des neuen elektronischen Anmeldeverfahrens beim BMZ eingereicht.
Mit den geringen verfügbaren Projektmitteln konnte bisher zunächst ein kleiner Teil der ursprünglichen Planung umgesetzt werden. Andererseits war ein schrittweises Vorgehen im Sinne des Realisierungskonzeptes, um die Risiken der Projektrealisierung zu minimieren. Diesmal soll ein Schwerpunkt bei der Ausstattung, der Ausbildung, den Ausbildungsmaterialien und dem Betrieb der Schule liegen.
Das Ziel ist weiterhin die Verbesserung der Trinkwasserversorgung im ländlichen Raum, daneben tritt als weiterer Schwerpunkt die Verbesserung der Ausbildungssituation. Für Jugendliche mit Schulabschluss gibt es bisher praktisch keine Berufsausbildungsangebote vor Ort. Einerseits soll das Ausbildungsangebot für Brunnenbauer erweitert werden, weil die Ausbildungsangebote nur einen geringen Teil des Bedarfs abdecken. Zusätzlich sollen aber Ausbildungsmöglichkeiten für verwandte Handwerke (z.B. Installateur, Schweißer/Schlosser, Betonbauer u. a.) angeboten werden.
Das Projekt wurde und wird weiterhin von der deutschen Botschaft in Kinshasa sehr unterstützt. Sie hat das in einem Empfehlungsschreiben sehr deutlich gemacht. Das BMZ hat in seiner Beurteilung förderwürdiger Projekte privater Träger für 2017 die Projektvoranmeldung für den 2. Projektabschnitt in die Kategorie A eingestuft. Das bedeutet, dass Fördermittel für eine Weiterführung des Projektes zur Verfügung stehen unter der Voraussetzung, dass ein Projektantrag gestellt und positiv beschieden wird.

Wer das Projekt unterstützen möchte, kann projektbezogene Spenden überweisen unter:
Architekten über Grenzen e. V.
GLS Bank Bochum
Stichwort: Brunnenbauschule Kikwit
KTO: 7654 328 000
BLZ: 430 609 67
BIC: GENODEM1GLS
IBAN: DE 35 4306 0967 7654 3280 00

Mit finanzieller Unterstützung des
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Mitglieder, die Projekte im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit unterstützen und dazu etwas veröffentlichen möchten, können sich mit Vorschlägen gerne an den Vorstand wenden. 

Verfasser: Thomas Schinkel